Räumungsdrohungen gegen Habersaathstraße 46 konkretisieren sich

Liebe Freundinnen und Freunde,


es sind mittlerweile etwa neun Monate vergangen, seitdem eine Vereinbarung zwischen dem Bezirk und unserer sogenannten „Eigentümerin“ Arcadia Estates, bezüglich des geplanten Abrisses des Gebäudeblocks an der Habersaathstraße 40-48 getroffen wurde (1). Während bei uns kaum etwas passierte, hat sich in der Zwischenzeit einiges verändert: Der österreichische Milliardenspekulant Benko sitzt inzwischen im Gefängnis, der Leipziger Schmierlappen Gröner kämpft vor verschiedenen Gerichten um seine persönliche Freiheit und die private Porschesammlung, und die in Berlin allseits verhasste Spekulationsbude Ziegert ist insolvent. Das sollte eigentlich Grund genug sein, um auf einen Sekt anzustoßen… eigentlich… Denn einer war klüger als die anderen, hielt sich einige Jahre in Bezug auf unser Zuhause zurück – und sieht sich nun, angesichts wieder steigender Immobilienpreise, vermeintlich in der Lage wieder mit Menschenleben zu spekulier… äh, natürlich zu „investieren“. Ihr könnt euch denken, es handelt sich um Dr. Andreas Pichotta und Malte Drengenberg, die beiden Geschäftsführer und Verantwortlichen der Firma Arcadia Estates Habersaathstraße 40-48 GmbH. Aktuell  wird versucht, durch Zivilklagen vor dem Landgericht Berlin die Räumung gegen Besetzer*Innen durchzusetzen, die  anhand einer  ominös geschwurbelten Bezugsliste vom Beginn der Besetzung namentlich bekannt sind. Während uns dieses juristische Geplänkel kalt lässt, ist es für uns relevanter dass er sich hierfür die Hilfe der Anwaltskanzlei von Trott zu Solz Lammek (Kurfürstendamm 29) geholt hat. Diese Kanzlei ist in Berliner Besetzerkreisen bekannt für ihre skrupellose „Kompetenz“ im Bereich Anti-Besetzung und war federführend an der illegalen Räumung des Wagenplatzes SabotGarten im Jahr 2020 beteiligt (2).


Mögliche Räumungsversuche


Die genannte Kanzlei, die auf ihrer Webseite mit „guten Kontakten zu Ministerien, Behörden und anderen öffentlichen Einrichtungen“ prahlt, weiß selbst nur zu gut, wie schwierig eine juristisch saubere Räumung ist. Daher wird sie wahrscheinlich Pichotta und Drengenberg empfehlen einen Sicherheitsdienst einzusetzen, um die Räumung „kalt“ durchzuführen. Dieser soll dann versuchen uns zu drangsalieren und gewalttätige Zwischenfälle zu provozieren, um eine Grundlage zu haben die Bullen zu rufen. Deren Ziel wiederum ist es Razzien durchzuführen um an verwertbare Informationen zu kommen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass bereits im Hintergrund Gespräche dazu laufen.
Wir erwarten daher in den kommenden Wochen einen größeren Polizeieinsatz in unserem Haus oder die Positionierung eines privaten Schlägertrupps.


Scheißhauspapier


Ein Teil der Vereinbarung zwischen dem Bezirk und der Eigentümerin war die Zusage, Ersatzunterkünfte für die Besetzer*Innen, den verbleibenden Mietparteien, sowie den ukrainischen Geflüchteten, die im Hotel Habersaathstraße 40a-42 untergebracht sind, zu schaffen. Geplant war unter anderem eine Ersatzunterkunft in der Papierstraße 5-6 in Reinickendorf. Bis heute ist davon jedoch nichts zu sehen, obwohl die Bezirksbürgermeisterin Remlinger (Grüne) erklärt hatte, dass der Abriss erst beginnen sollte, wenn den Bewohner*Innen Ersatzangebote gemacht wurden. So erwartbar dies aus unserer Perspektive war, so sollte es doch den Reformisten und immerwährenden „Verhandlern“ zu denken geben. Abmachungen mit der Immobilienmafia lohnen sich nie. Übrig bleibt immer nur der repressive Teil!


Unser und euer Widerstand


Wir haben uns seit dem „Deal“ intensiv mit möglichen Räumungsszenarien und Strategien dagegen befasst, wir sehen diesen absehbaren Provokationen daher vorbereitet entgegen. Wir rufen allerdings dazu auf den Preis für den eventuellen Einsatz eines Sicherheitsdienstes bei unserem Haus hochzutreiben und diese hier nicht unbehelligt ihren Dienst verrichten zu lassen. Achtet auf Ankündigungen und besetzt die Stadt!


Wir grüßen all jene die sich gegen des Ausverkauf der Stadt wehren und sich Leerstand selbstorganisiert aneignen, ihr seid nicht allein!


Eure Habersaath46


(1) https://schneckenblog.blackblogs.org/2024/09/zur-einigung-zwischen-bezirk-und-spekulant-der-habersaathstr-40a-48/

(2) https://de.indymedia.org/node/94873

Info: Samstag I 22.02.25 Naziaufmarsch In Berlin Mitte

Auch Mitte hat keinen Bock auf Nazis!
2 Monate nachdem ziemliche junge und ziemlich dumme Faschos rund um den Ex-Afdler Ferhat Sentürk in Friedrichshain die Provokation gesucht haben, versuchen sie es wieder, diesmal in Berlin-Mitte.

Aus der Erfahrung dass vor 2 Monaten nur ein vierstelliges Bullenaufgebot ein absolutes Waterloo der ca. 60 Jungnazis verhindert hat, wollen Sie diesmal nur in der vermeintlich sicheren unpolitisierten Umgebung von Mitte eine kurze Runde drehen um Ihre menschenfeindliche Ideologie zur Schau zu stellen. Doch noch ist nicht ganz Mitte von Bonzen und leeren Bürotürmen besetzt. Nein- wir und andere werden  nicht müde der Immobilienmafia und allen Menschenfeinden Widerstand zu leisten…


Lasst uns diesem widerlichen Pack und ihren Freunden in Uniform das Leben nicht noch leichter machen! In unserem Haus wohnen teils genau jene Leute welche Nazis gerne als “Schädlinge für den Volkskörper” ansehen. Die Gruppe um Sentürk hat ihre erhebliche Gewaltbereitschaft bereits mehrfach bewiesen. Daher wollen wir deren Präsenz nur eine Straße weiter als unseren Block nicht dulden. In Anbetracht der traurigen Tatsache das dieser Tage Faschisten jeglicher Couleur aus allen Löchern gekrochen kommen und sich die antifaschistische Bewegung mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert sieht, muss unser Gegenprotest flexibel sein und die eigenen Fähigkeiten und Ressourcen im Hinterkopf behalten werden.

Es finden an diesem Tag auch eine Reihe weiterer interessanter Demos statt, wie z.B. gegen den Wahlkampfabschluss der AfD in Hohenschönhausen oder für die Freiheit eingesperrter und untergetauchter Antifaschist*Innen in Kreuzberg. Wir überlassen euch die Wahl wie ihr eure Kapazitäten nutzt!


Wir solidarisieren uns mit all jenen, die sich entschlossen dem Naziaufmarsch entgegen stellen und sich nicht von Faschos und Bullen einschüchtern lassen.

Lasst euch nicht aufhalten, wenn ihr euch ihnen entgegenstellen wollt.
Eure Habersaath 46.

20.02.25: Dokuabend + KüFa: 20 Tage in Mariupol

19:00 Uhr KüFa, 20:00 Uhr Film

Anlässlich des bevorstehenden dritten Jahrestags der vollständigen russischen Invasion der Ukraine zeigen wir die Dokumentation 20 Tage in Mariupol. Die Stadt mit rund 500.000 Einwohner*Innen wird bereits in den ersten Kriegstagen eingekesselt und in der Folge belagert und weitestgehend zerstört. Ein AP-Reporterteam ist ebenfalls eingeschlossen und dokumentiert das Inferno in eindrücklichen Bildern.

Regie: Mstyslaw Tschernow,Ukraine 2023, Sprache Deutsch.

Achtung schwer verdauliche Bilder!

Alle Spenden gehen an anarchistische Strukturen in der Ukraine!

Lost Posting

Hey! Bei Blackblogs kam es letztes Jahr zu Datenbeschädigungen. Dadurch sind die letzten Posting verloren gegangen – der Rest konnte wieder hergestellt werden.

Das betraf hauptsächlich unsere Beiträge zu den letzten Veranstaltungen und Berichterstattungen zu unserer dreijährigen Besetzung und zweijährigen Selbstverwaltung und in diesem Zeitraum stattfindenden Demos.

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Also an dieser Stelle nochmal: Danke ans WB13 und alle die uns unterstützt haben und eine gute Zeit auf der Party im November hatten.

Auf ein weiteres Jahr!

Zur Einigung zwischen Bezirk und Spekulant der Habersaathstr. 40a-48

In den letzten Wochen überschlugen sich hier in der Straße die Ereignisse, neben unserer Fassadenmalaktion und der Großrazzia (1), kam es parallel zu einer Einigung zwischen Bezirksamt und dem Spekulanten bzgl. der Abrissgenehmigung unseres Blocks (2). Eines können wir schon vorweg sagen: Wir lehnen einen Umzug in die geplante Unterkunft in der Papierstr. 5-6 im Wedding ab, denn einerseits brauchen wir kein betreutes Wohnen, wir halten schließlich innerhalb der dreijährigen Besetzung trotz aller Widerstände unser Haus hier seit 2 Jahren in Selbstverwaltung am Laufen. Andererseits sind wir regelmäßigen physischen und psychischen Angriffen und Unterwanderungsversuchen unserer Nachbar*Innen ausgesetzt (3), mit diesen Leuten ein friedliches Zusammenleben in einer Gemeinschaftsunterkunft zu gestalten halten wir aktuell für ausgeschlossen! In die Verhandlungen selbst wurden wir nicht eingebunden, wir wurden, wie wir es befürchtet haben, explizit ausgeschlossen und im Dunkeln gelassen. (4) Im folgenden möchten wir auf die Kernpunkte des Deals eingehen und darlegen weshalb wir glauben, dass der Deal eine gewaltige Nebelbombe ist, mit dem Hauptzweck, dass Spekulant und “Eigentümerin” Dr. Andreas Pichotta und seine Arcadia Estate GmbH wieder in die Offensive kommen. Anlass des Deals ist, dass Pichotta seine seit geraumer Zeit abgelaufene Abrissgenehmigung erneuert haben wollte, während der Bezirk daran interessiert war diese herauszuzögern bzw. als Druckmittel zu nutzen. Da der Bezirk rechtlich gezwungen war, die Abrissgenehmigung zu erteilen, blieb nur eine Verhandlungslösung als letzte Möglichkeit. Der Deal sieht vor, dass Pichotta eine Abrissgenehmigung bekommt, im Gegenzug muss er den verbleibenden Mieter*innen nach Zweckentfremdungsgesetz vergleichbaren Ersatzwohnraum zu 11,50 bis 16,50 Euro pro QM ermöglichen. Dieser soll idealerweise in einem Neubau auf demselben Grundstück nach Abriss entstehen. Hierzu soll der Block Stück für Stück abgerissen werden und parallel der Neubau hochgezogen werden. Unabhängig von einer gesetzlichen Grundlage errichtet Pichotta quasi “gönnerhaft” auf seinem Grundstück in der Papierstr. im Wedding eine Gemeinschaftsunterkunft für die Besetzer*Innen und die im Hotel Habersaathstr. 40a-42 untergebrachten Geflüchteten zur Vermietung an einen sozialen Träger. Abriss und Umsiedlung soll erst passieren, wenn die Unterkunft im Wedding errichtet ist. Nach Plan im November 2025. Rechtlich dazu verpflichtet, Bewohner*innen aus unserem Haus unterzubringen, oder überhaupt ein Ersatzobjekt zu errichten ist Pichotta aber durch den Deal nicht.Die verkündete Abmachung krankt an so vielen offenen Enden, das es schon schwierig wird, sie alle aufzuzählen. Versuch einer Einordnung:

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